Mit Unverständnis und deutlicher Kritik reagieren der Bundestagsabgeordnete Dr. Hendrik Hoppenstedt und die Landtagsabgeordnete Editha Westmann auf den Beschluss der Ampel-Regierung, das Bundesprogramm Sprach-Kitas ab dem kommenden Jahr ersatzlos zu streichen. Wird der Beschluss umgesetzt, erhalten die Garbsener Kitas Nelkenstraße, St. Anna, DRK-Berenbostel, Murmelstein und Schwarzer See keine finanzielle Förderung mehr für ihre Konzepte der sprachlichen Bildung. In der Gemeinde Wedemark würde es die Kita Zwergenburg treffen.

„Die Streichung des vor 11 Jahren vom CDU-geführten Bundesfamilienministerium aufgelegten Programms ist für uns absolut nicht nachvollziehbar. Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Ausgerechnet jetzt, wo die Folgen der Corona-Pandemie für unsere Kleinsten noch spürbar sind und zahlreiche Kinder aus der Ukraine in unseren Kitas betreut werden, lässt die Bundesregierung betroffene Familien im Stich und will das überaus erfolgreiche Programm einstampfen“, kritisieren Hoppenstedt und Westmann.

Die Bundesförderung richtet sich vorwiegend an Kitas mit einem hohen Anteil von Kindern, die sprachlichen Förderbedarf haben. Inhaltlich setzt das Programm neben der sprachlichen Bildung Schwerpunkte bei der inklusiven Pädagogik und der Zusammenarbeit mit den Familien unter Einbeziehung zusätzlicher Fachkräfte. Eingeschlossen ist der Einsatz digitaler Medien und medienpädagogischer Konzepte mit dem Ziel, digitale Bildungs- und Austauschformate für die Fachkräftequalifizierung und die Programmabläufe besser zu nutzen. Adressierte Kitas konnten bisher bis zu 25.000 Euro pro Jahr aus dem Programm erhalten.

„Sprache ist der Schlüssel, um uns die Welt zu erschließen, mit Menschen in Kontakt zu treten und Wissen anzueignen. Allen Kindern die Teilhabe an frühkindlicher Bildung zu ermöglichen, bildet die Basis für mehr Chancengerechtigkeit. Die Beendigung der Förderung ist ein fatales familienpolitisches Signal. Die Mittelstreichung muss gestoppt werden“, fordert Hoppenstedt.

„Dass Kultusminister Tonne jetzt Kritik an der Entscheidung geäußert hat, reicht nicht. Wir erwarten gerade vom Ministerpräsidenten, dass er sich innerhalb der SPD-geführten Bundesregierung mit Nachdruck für den Erhalt des Förderprogramms einsetzt“, macht Westmann abschließend klar.

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